Die Historisch-Ökologische Bildungsstätte, HVHS in Papenburg, ist eine von deutschlandweit 85 Kontaktstellen im Programm „Start in den Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ des Bundesfamilienministeriums. In den Jahren 2015 und 2016 haben schon mehr als 40 Frauen das Angebot der Bildungsstätte genutzt, so Bildungsreferentin Julia Fübbeker. Es beinhaltet die Ermittlung von Kompetenz, gezielte Qualifizierung sowie die Vermittlung von Praktika und Arbeitsstellen. In den vergangenen Jahren haben so bereits Frauen den beruflichen Wiedereinstieg geschafft als Sprachmittlerin, Pflegerin oder Hauswirtschafterin. Darüber hinaus gab es Teilnehmerinnen, die EDV-Kurse, Sprachkurse zur Vertiefung der deutschen Sprache oder einen Gabelstapler-Führerschein gemacht haben. Das Projekt läuft noch bis 2018 und hat derzeit Plätze frei.
Wie verbringen wir die winterliche, vorweihnachtliche Zeit? Welche Symbole, welche Geschichten oder Lieder, welche Traditionen kennen wir? Was gehört für uns zu einer fröhlichen Winter- oder Weihnachtszeit? Mit diesen Fragen hat die Evangelische Heimvolkshochschule Loccum in Kooperation mit der Kommune Rehburg-Loccum geflüchtete Familien zu einer fünftägigen Familienfreizeit im Dezember eingeladen. 18 Frauen, Männer und Kinder aus drei Herkunftsländern haben an dem Angebot teilgenommen. Der Jüngste war gerade vier Wochen alt. Während die Eltern sich mit ihren Babys im Arm an Gesprächen und am Basteln des Adventskranzes beteiligten, bastelten und sangen die älteren Kinder mit liebevollen Betreuer*innen. Auch eine Schnitzeljagd haben sie veranstaltet.
Gemeinsam besuchten Erwachsene und Kinder das Kloster Loccum. Da wurden auch die Kinder ganz still und andächtig und zündeten Kerzen an. In der HVHS wurden Lieblingsgerichte aus allen Heimatländern gekocht und genossen. Der Höhepunkt der Woche war ein „Internationales Cafe“, zu dem Bürgerinnen und Bürger aus Rehburg-Loccum zu Besuch kamen.
Vorweihnachtszeit für geflüchtete Familien der Ev. HVHS Loccum.
"Ich bedanke mich nochmal für eine wunderschöne zeit , die ich mit euch verbracht habe . Ich hoffe , dass wir uns wiedersehen", hat eine Teilnehmerin auf Facebook unter dieses Foto geschrieben. Es zeigt 18 Familien aus Deutschland, Irak und Syrien, die sich am vierten Advents-Wochenende in Haus Ohrbeck gemeinsam auf Weihnachten vorbereitet und gemeinsam gefeiert haben.
Speziell für Bundesfreiwillige, die mit Flüchtlingen arbeiten, bietet die Bildungsstätte Bredbeck eine Fortbildungsreihe an. Im Oktober 2016 hat ein erstes Modul zur Politische Bildung zum Thema Flucht und Migration stattgefunden. Gemeinsam mit den Teamer*innen Karima Pokal und Sadyk Akhzarati haben die Freiwilligen die Thematik in Diskussionen, Präsentationen, einer Medienanalyse und mit dem Erproben von Handlungsstrategien behandelt. Sie loben die Atmosphäre in Bredbeck sehr und fanden es gut, während der Fortbildung ein Haus „für sich zu haben“.
Jugendliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes "Mitmachen! Um Teil der Willkommenskultur zu sein" in der KLVHS Oesede haben zum Abschluss in diesem Sommer die Schirmherrin des Projektes, Doris Schröder-Köpf, in Hannover besucht und sich auch gleich den Landtag angesehen. Das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geförderte Projekt wird in der KLVHS Oesede seit 2013 durchgeführt. Es will die Willkommenskultur durch Einbindung migrantischer Jugendarbeit im ländlichen Raum in Niedersachsen stärken. Hier Eindrücke von dem diesjährigen Abschlusstag in einem kurzen Video:
Seit November 2015 führt das Ev. Bildungszentrum Hermannsburg Deutschkurse für geflüchtete Menschen durch. Im Bildungszentrum selbst erhalten täglich minderjährige Flüchtlinge und junge alleinstehende Erwachsene Deutschtraining. Bei Flüchtlingen, die keine lateinische Schrift gelernt haben oder kaum zur Schule gegangen sind, geht es neben dem Deutschtraining auch darum, die lateinische Schrift als Basis für Bildung in unserer Kultur zu lernen. In der zur Gemeinde Südheide gehörenden Ortschaft Unterlüß findet bis Ende Juni 2016 ein A1-Kurs mit etwa 20 Teilnehmenden statt, der von der Heimvolkshochschule durchgeführt wird.
Am 1. Juni 2016 ist das Projekt „Eco-jobs for future – Flüchtlinge auf Umweltberufe orientieren“ gestartet. Vier Heimvolkshochschulen sind daran beteiligt: die Historisch-Ökologische Bildungsstätte in Papenburg, das Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen, die Katholische LandvolkHochschule Oesede in Georgsmarienhütte und die HVHS Mariaspring in Bovenden. Ziel ist es, geflüchtete Menschen zu motivieren, einen Umweltberuf zu ergreifen und so einen Beitrag zu ihrer beruflichen Integration zu leisten. Paten bzw. MentorInnen beraten und unterstützen die Teilnehmenden auf ihrem Weg in eine Ausbildung bzw. einen Beruf. Die Historisch-Ökologische Bildungsstätte in Papenburg koordiniert das Gemeinschaftsprojekt des Konsortiums „Nachhaltig lernen – Umweltorientierte Bildungsstätten in Niedersachsen“. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert es. Abteilungsleiter Dr. Ulrich Witte stellte das Projekt mit den Beteiligten im Rahmen eines Pressegesprächs am 29. April vor.
Ein viertägiges Seminar für einheimische und zugewanderte Familien im Ev. Bildungszentrum Bad Bederkesa startete am 19. März mit heftigem Trommelwirbel. Eingeladen war ein Musiker, der anschließend mit allen Seminargästen trommelte. So ging es sofort sehr lebhaft zu und unabhängig von Sprachkenntnissen konnten alle mitmachen. Die insgesamt 72 Kinder und Erwachsenen aus Deutschland, Syrien, Afghanistan, Bulgarien und dem Irak lernten sich dann auch in Gespächen, beim Schachspielen oder gemeinsamem Kochen und bei Ausflügen schnell kennen. Vier pädagogischen Mitarbeitenden und drei Kinderbetreuer_innen der HVHS standen der Gruppe zur Seite. Ein Highlight war die Fahrt mit der Moorbahn, bei der auch viel über das Moor zu erfahren war. Das faszinierte besonders die zugewanderte Familien sehr.
Viele Familien aus afrikanischen und arabischen Ländern haben fünf Tage in der Katholischen Akademie Stapelfeld verbracht. Sie leben derzeit als Flüchtlinge in der Region rund um Cloppenburg. Nach dem Motto "Leben und Lernen unter einem Dach" hatte die HVHS ein spezielles Angebot für sie konzipiert.
Der Kurs "Sprache vermitteln" für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Flüchtlingen wurde im November 2015 in der KLVHS Oesede zum ersten Mal angeboten und war sofort ausgebucht. Judith Soegtrop-Wendt, pädagogische Mitarbeiterin der HVHS, hat das Seminar konzipiert. Ihr war wichtig, dass die Teilnehmenden neben Grundlagen der Sprachvermittlung auch viel über die Menschen erfahren, denen sie die deutsche Sprache beibringen möchten. Dabei half ihr Debbie Coetzee-Lachmann, eine Südafrikanerin, die sonst an der Uni Osnabrück lehrt. Sie berichtete von ihren Erfahrungen als Ausländerin in Deutschland und machte allen bewusst, dass nicht nur die Deutschen Angst vor fremden Kulturen haben. Die Flüchtlinge haben sie ebenso.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Winterkurses der KLVHS Oesede für junge Landwirte haben im Januar landwirtschaftliche Betriebe besichtigt. Gäste der Exkursion waren fünf syrische Landwirte, die auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland gekommen sind. Die gemeinsame Bus-Rundtour zu den Höfen ging auf ein Treffen im November 2015 zurück. Damals besuchten die jungen deutschen Landwirte die Ibrahim Al-Khalil Moschee in Osnabrück und trafen dort zum ersten Mal auf ihre Berufskollegen aus Syrien. Aus beiden Gruppen wurden viele Fragen gestellt und Erfahrungen ausgetauscht. Am Ende luden die deutschen Landwirte die Flüchtlinge ein, sie in ihren Betrieben zu besuchen, um einen Eindruck von der Landwirtschaft in Deutschland zu gewinnen.
Den Kontakt zwischen Winterkurs und syrischen Landwirten hat HVHS-Mitarbeiterin Dua Zeitun hergestellt. Sie arbeitet in der KLVHS Oesede zum Schwerpunkt interreligiöser Dialog und hat täglich Kontakt zu Familien, die auf der Flucht vor Gewalt und Krieg nach Deutschland kommen. Bei der Exkursion jetzt half sie auch als Dolmetscherin.
Auch die deutschen Landwirte hatten während der Hofbesichtigungen viele Fragen zur syrischen Landwirtschaft mit ihren vollkommen anderen klimatischen wie politischen Bedingungen. Nach einem Tag voller intensiver Gespräche wünschten sich auch diesmal wieder alle Beteiligten, den Dialog fortzuführen. Spontan wurden die syrischen Landwirte zu einer weiteren gemeinsamen Exkursion eingeladen.
Rund 140 Teilnehmende haben im November 2014 in der Katholischen Akademie Stapelfeld an einer zweitägigen Fachtagung teilgenommen. Unter dem Titel „Die aktuelle Lage – Aufnahme von Flüchtlingen und die Herausforderungen für Verwaltungen und Soziale Dienste“ diskutierten hauptamtliche und ehrenamtliche Unterstützer_innen anhand gelungener Beispiele, wie eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen gewährleistet und Beratungsangebote optimiert werden können. Außerdem ging es Integrationsmaßnahmen und aktuelle Änderungen im Asyl- und Aufenthaltsrecht.
Von Dezember 2015 bis Juni 2016 haben Stephansstift ZEB, die HVHS in Hannover, und der Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA) gemeinsam einen besonderen Sprachkurs angeboten, an dem sich etwa 15 Flüchtlinge beteiligt haben. Sie wurden zum Teil von der Agentur für Arbeit in den Kurs vermittelt und verfügen bereits über solide Grundkenntnisse in der deutschen Sprache. Im Zentrum des Sprachunterrichts, für den die HVHS verantwortlich war, stand das Thema „Arbeit und Beruf“ mit Wortschatz- und Grammatikthemen, die sich an der Kommunikation am Arbeitsplatz orientieren. Mehr dazu im Text des Stephansstift ZEB. Ein weiterer Kurs ab September 2016 ist in Planung.
Das Europahaus Aurich hat zusammen mit der Stadt Aurich im August 2015 ein Ferien-Sprachcamp für Flüchtlingskinder zwischen fünf und zwölf Jahren durchgeführt. 28 Kinder haben daran teilgenommen. Nicht nur die deutsche Sprache, auch ein wenig Kultur stand auf dem Programm. Auf der Website des Europahauses Aurich finden Sie dazu einen Bericht der Ostfriesischen Nachrichten.
Zehn Studierende aus der Ost-Ukraine, die an einem Workshop in der Bildungsstätte Bredbeck teilgenommen haben, konnten im August 2014 wegen der Kämpfe in ihre Heimatstadt Donezk plötzlich nicht zurück. Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehen haben darüber berichtet. Für vier der jungen Erwachsenen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HVHS noch im Sommer 2014 Plätze als Au-Pair oder ähnliches gefunden. Mittlerweile leben alle zehn in der Region - dank des Engagements des HVHS-Teams und der großen Unterstützung dafür in der Region.
Nach den Erfahrungen mit ostukrainischen Seminarteilnehmenden im Sommer 2014 wurde "Zu-Flucht" das Jahresthema 2015 der HVHS Bredbeck. Es entstand durch die Zusammenarbeit mit der Studierenden-Gruppe aus der Ukraine.
Fotos von Roman Starke ( Weltgestalten) zum Theaterprojekt „flucht.punkte“ von und mit geflüchteten Menschen in Lingen.
In Zusammenarbeit von Ludwig-Windthorst-Haus (HVHS) und dem Theaterpädagogischen Zentrum der Emsländischen Landschaft haben Menschen von der Elfenbeinküste, aus Syrien und Deutschland zusammen eine Aufführung entwickelt. Das Stück wurde am 14. März 2016 zum ersten Mal im Ludwig-Windthorst-Haus gezeigt. Im Vordergrund steht nicht die Flucht, sondern die Integration in Deutschland sowie Träume und Wünsche für die Zukunft.
"Am letzten Wochenende hat es geklappt und ich konnte an dem Seminar "Ehrenamtlich Sprache vermitteln" in Oesede teilnehmen. Es hat sich absolut gelohnt und vor allem war ich von den beiden Referentinnen total begeistert: Frau Dr. Coetzee-Lachmann (Leiterin des Sprachenzentrums der Universität Osnabrück), Frau Nina-Herkt, (BAMF-zertifizierte Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache). Das Seminar kann ich auf jeden Fall empfehlen und bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich gekümmert haben."
Was passiert, wenn diejenigen, die geflüchtet sind, ihr Leben in Deutschland einrichten? Wenn wir gemeinsam mit ihnen in die Schule oder den Sportverein gehen? - Im Seminar „(Neue) Heimat Deutschland?“, das vom 4. bis 6. April 2016 im St. Jakobushaus in Goslar stattfand, standen Kennenlernen und Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Um den 29 Jugendlichen, unter ihnen 15 Geflüchtete, eine gleichberechtige Beteiligung zu ermöglichen, hatte Dr. Theresa Beilschmidt vom St. Jakobushaus bei der Konzeption auf sprachdominierte Einheiten verzichtet. Gemeinsam mit Dozent_innen des Vereins Kunstkarussell e.V. aus Bad Harzburg erarbeiteten die Jugendlichen in Theater-, Tanz- und Musikworkshops ein szenisches Spiel, das sich mit den Themen Flucht, Migration und Ankommen beschäftigt.
Bei der Entwicklung des Stückes brachten die Jugendlichen ihre eigenen Erfahrungen mit ein. Besonders eindrucksvoll war die Geschichte des jungen Afghanen Fawad Timory, der, obwohl erst seit 4 Monaten in Deutschland, dem Stück einen selbst geschriebenen Text über seine Flucht und das neue Leben in Deutschland beisteuerte. Gerade die deutschen Jugendlichen zeigten sich beeindruckt von dieser Erfahrung, die ihnen das abstrakte Wort ‚Flucht‘ näher brachte. Bei der Vorführung vor Lehrer_innen und Betreuer_innen sprang die Freude und Begeisterung der Jugendlichen auf das Publikum über. In kurzer Zeit war aus den unterschiedlichen Jugendlichen eine freundschaftliche Gruppe geworden.
Dr. Theresa Beilschmidt, Referentin im St. Jakobushaus, hat in Goslar am 17. März eine Veranstaltung zur bundesweiten Debattenreihe „Welches Land wollen wir sein?“ organisiert. Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern waren Philosoph Tilman Borsche, Rechtsanwältin Claire Deery und Landtagsabgeordnete Julia Willie Hamburg von Bündnis90/ Grüne eingeladen. In der Aula des Ratsgymnasiums kamen an dem Abend rund 80 Gäste zusammen und diskutierten in erfreulicher Offenheit mit den anwesenden Fachleuten sowie untereinander.
Schon lange bevor Migration und Flucht in aller Munde waren, hat das Gustav Stresemann Institut in Bad Bevensen gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen ein Projekt dazu entwickelt. In einem Beitrag für die Zeitschrift des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (AdB) hat Leiter Martin Kaiser die Inhalte und methodischen Ansätze zusammengefasst. Er berichtet, wie sich Teilnehmende aus unterschiedlichen Ländern mit kontroversen Fragen auseinander setzen, welche Wirkung die Gespräche mit Betroffenen haben und wie eine Einrichtung der politischen Bildung gemeinsam mit Flüchtlingsorganisationen Netzwerke aufbauen kann.
Amira Racho absolviert gerade ein soziales Jahr im Bereich Politik im Ludwig-Windthorst-Haus, der HVHS in Lingen. Vor 16 Jahren kam die jetzt 20-Jährige als Flüchtling aus Syrien nach Deutschland. Schon seit fünf Jahren engagiert sie sich hier in der Flüchtlingshilfe. Wenn im Frühjahr 2016 im neuen Gebäude auf dem Gelände des LWH Flüchtlinge einziehen, möchte sie mit ihren Erfahrungen und Sprachkenntnissen helfen. HVHS-Studienleiter Michael Brendel hat mit ihr über die Religion der Jesiden gesprochen.
Die Beteiligung und Teilhabe von jungen Zugewanderten am gesellschaftlichen Lebens gelingt am besten, wenn ihnen Gleichaltrige von Anfang an bei Fragen und Problemen zur Seite stehen. Sie können motivieren, die Chancen und Möglichkeiten dieser Gesellschaft wahrzunehmen. In Kooperation mit der VHS Leer e.V. und dem Jugendmigrationsdienst der AWO Leer/Emden bereitet Edda Smidt, Jugendbildungsreferentin des Europahauses Aurich, seit Januar junge Erwachsene aus dem LK Leer auf ihr ehrenamtliches Engagement als Integrationslotse bzw. -lotsin vor.
Zum ersten interkulturellen Abend "Region trifft Welt" in der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte in Papenburg kamen im November 2015 mehr als 250 Menschen. Eine russisch- deutsche Kindertheater-Gruppe trat auf und Schülerinnen und Schüler der türkisch-islamischen Gemeinde zeigten ein Schattenspiel. Zwei Pantomime-Stücke befassten sich mit dem Zusammenleben verschiedener Kulturen. Die Gäste konnten sich mit Broten und Aufstrichen aus Deutschland, dem türkisch-arabischen Raum, aus Polen oder Russland stärken. „Märchen aus verschiedenen Kulturen“, „Kunst aus Deutschland und Syrien“, „Brauchtum zu Advent und Weihnachten in Deutschland“ und „Ankommen, einleben und heimisch werden in Deutschland“ - das waren Themen von kurzen Workshops. Am Abend gab es kurdische Musik, Gesang aus dem Kongo, deutsche Volkslieder und einen russisch-deutschen Chor. Dabei wurde deutlich, wie Musik jenseits von Sprachkenntnissen Menschen begeistern und ein Stück Heimat in der neuen Heimat sein kann. Für Frühjahr 2016 wird in der HÖB der nächste interkulturelle Tag geplant.
Von Oktober bis Dezember 2015 sind junge Menschen aus Albanien, dem Kosovo, Pakistan, Montenegro und Syrien von montags bis freitags in die Ev. HVHS Loccum gekommen, um deutsch zu lernen. Dieser 200-Stunden-Kurs soll ein erster Baustein zu weiteren Angeboten sein, die Begegnungen schaffen und die Integration der jungen Flüchtlinge in der ländlichen Region rund um die HVHS voranbringen. Schon an einem Tag während des ersten Sprachkurses waren Mädchen und Jungen der in der HVHS zeitgleich stattfindenden Juniorakademie zu Gast in dem Kurs. Sie stellten den Flüchtlingen viele Fragen - und es wurde ein sehr intensives, persönliches und nahe gehendes Gespräch daraus.
Am 25. April 2016 startet nun der zweite Sprachkurs dieser Art in der Ev. HVHS Loccum.
Soll man Flüchtlingen Schutz gewähren und damit womöglich
einen Krieg mit ihren Heimatländern riskieren? Und wie können Frauen sich gegen Machtansprüche von Männern zur Wehr setzen? Mit diesen Fragen haben sich im Sommer 2015 Teilnehmende einer
Theaterwerkstatt im Tagungshaus Bredbeck befasst und dann eine beeindruckende Inszenierung im Park des Tagungshauses gezeigt. Neben jungen Deutschen und Polen waren ukrainische
Flüchtlinge aus Donezk Teil der Gruppe.
Fast 800 Kinder und Jugendliche haben sich im Herbst 2015 am Projekt ‚Schulen für Demokratie‘ im Ev. Bildungszentrum Bad Bederkesa beteiligt. Menschenrechte, Menschenwürde, Meinungsfreiheit, Asyl- und Demonstrationsrechte - Schülerinnen und Schüler der Grundschule Bederkesa, der Oberschule an der Mühle und des Internatsgymnasiums haben sich in Projektarbeiten mit diesen Themen auseinandergesetzt und ihre Ergebnisse an zwei Tagen präsentiert. Filme wurden gedreht, Präsentationen erstellt, Stellwände gestaltet, Befragungen durchgeführt, ausgewertet und präsentiert, Quizformate vorbereitet und Rollenspiele gezeigt. Auch Mädchen und Jungen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan waren dabei und diskutierten engagiert mit ihren Mitschülerinnen und -schülern über die Missachtung der Grundrechte in den Herkunftsländern geflüchteter Menschen und ihre Bedeutung für die Demokratie. ‚Schulen für Demokratie‘ ist eine Projektinitiative des niedersächsischen Kultusministeriums.
Im Sommer 2014 konnten zehn Studierende aus der Ost-Ukraine nach einem regulären Seminar im Tagungshaus Bredbeck wegen der Kämpfe in ihre Heimat nicht nach Hause zurück. Sie blieben zunächst im Tagungshaus und wurden spontan in eine deutsch-polnische Gruppe integriert, die ein Theaterstück erarbeitete und später auch öffentlich aufführte.